Welle

Nummer 23

Was bieten sie, wie ändern sie unser Training

Jeder, der in den letzten 14 Tagen die „Jahnhöhe“ besucht hat, spürte, dass sich da etwas verändert hat. Nicht spektakulär aber doch bedeutsam: es gibt neue Trainingsgeräte!
Der Milon- Zirkel, nach 15 Jahre zwar immer noch stabil und unverwüstlich, konnte aber nicht mehr die Möglichkeiten des modernen Krafttrainings repräsentieren und wurde komplett ausgewechselt. 2 neue Ergometer und 2 Crosstrainer haben die bleibenden Ausdauergeräte in Saal Eutin mit neuer Technik ergänzt. 

Lange hat der Vorstand gezögert, alte Geräte, die noch funktionstüchtig sind, zu ersetzen. Aber unsere neue Präsidentin hat sich durchgesetzt und mit frischem Mut die größte Investition, die der Verein bisher in seiner Geschichte erlebte, angestoßen. Begründung: stärkere Motivation und bessere Trainingsmethodik bringen mehr Erfolg. 

Ja, die Trainingsebenen, in denen die einzelnen Muskelgruppen angesprochen werden, sind die Gleichen geblieben. Eine Beinpresse von Milon unterscheidet sich in der Ausführung kaum von der „Neuen“ von EGym. Doch die Begeisterung, die die neuen Geräte auslösen, ist faszinierend und wurde von bisher allen Anwendern bestätigt. Man muss kämpfen, um den Ball auf der „Welle“ zu halten. Endlich ist das Krafttraining nicht mehr öde, endlich hat man auf dem Bildschirm eine spielerische Herausforderung, die einen sportlichen Charakter wiederspiegelt. 
Und die Software kann noch mehr. Sie nimmt Kontakt zu mir auf. Sie erinnert mich daran, ab und zu mit einem einfachen Krafttest zu erfahren, ob meine gewünschte Kräftigung eingetreten ist und das Gewicht gesteigert werden kann, oder ob eine andere Trainingsform gewählt werden soll. So kann man auch „exzentrisches“ oder sogar „isokinetisches“ Training wählen. Was das bedeutet, müsst Ihr ausprobieren. 

 

Auf jeden Fall, und damit sind wir bei der Trainingsmethodik, führt mich die Geschwindigkeit der „Welle“ in eine Bewegungsgeschwindigkeit, in der meine Muskelfasern optimal zur Kräftigung angesprochen werden. Ihr kennt alle die Zeitgenossen, die auf den „Maschinen“ sitzen und wie wild an den Handgriffen ziehen, als ob es keinen Morgen gäbe. Denen aber auch vielen anderen zu erklären, in welcher Geschwindigkeit die Gewichte zu ziehen sind, daran sind die Trainerinnen und Trainer immer wieder gescheitert. Jetzt gibt es die Welle, und die macht das ohne Worte. Ihr wisst nicht, was ich meine? Bitte ausprobieren! Durch Erzählen wird man dieses Erfolgserlebnis, das man ja schon nach einer Minute angezeigt bekommt, nicht vermitteln können. 

Natürlich kann man sich auch abends auf der Couch in der App die Ergebnisse des Trainings noch mal anschauen, sich auf die Schulter klopfen oder vor dem Partner glänzen. Aber darum geht es nur am Rand. Entscheidend ist, dass immer mehr Mitglieder ein fundiertes Krafttraining absolvieren, das Basistraining für die Gesundheit aber auch für jeden anderen sportlichen Erfolg. Und wenn immer weniger Mitglieder einen Bogen um die „komischen Maschinen“ machen sondern beherzt die neuen „Zügel“ in die Hand nehmen, dann hat sich der Preis für die neuen Geräte gelohnt. Bitte anmelden. 

Aktion "Fenster streichen"

Es gehört zu den Eigenheiten des Vereins, dass wir mit der Vermieterin unseres Hauses vereinbart haben, die Miete lieber gering zu halten und dafür aber alle Kosten, die das Haus an Instandhaltung und Renovierung 

verursacht, selbst zu tragen. Die Regelung gibt uns Freiheiten in der Gestaltung aber auch die Möglichkeit, teure Reparaturen einzusparen, wenn wir es selbst machen. Eine der regelmäßigen Arbeiten, die anfallen, ist das Streichen der Außenfenster. Es sind Holzfenster, die zusammen mit der Fassade denkmalgeschützt sind und deswegen erhalten bleiben müssen. 
Das Haus hat 87 Fenster. Wenn wir jedes Jahr inklusive Laibung nur 10 Fenster abschleifen, ausbessern und streichen, können wir nach 9 Jahren… wieder von vorn anfangen. Aber Fenster streichen kann so kommunikativ und lustig sein, wenn man es in der Gruppe macht. Die letzten Jahre haben es bewiesen. Deswegen ist wieder jedes Mitglied aufgerufen, das einen Pinsel oder eine Schleifmaschine bedienen kann, am Samstag, 21.9.24 ab 9:00 Uhr auf der Terrasse des Hauses mitzumachen. Für das leibliche Wohl ist gesorgt, vor schlechtem Wetter brauchen wir keine Angst haben, aber anmelden solltet Ihr Euch, damit wir den Materialbedarf planen können. Wir freuen uns auf ein Mannschaftsspiel besonderer Art.

Zu guter Letzt        von Wulf Rohwedder

Scheiden tut weh – aber nur ein bisschen
Ach, man hatte sich doch so sehr an sie gewöhnt, auch und gerade an ihre kleinen Eigenheiten: Die Chipkarten, die schon einmal spontan Ihre Daten vergaßen oder die Geräte

 piepend meckern ließen, wenn man sie vorzeitig herauszog. Oder die eine oder andere kleine Roststelle, die einen an die eigene Hinfälligkeit gemahnen - und so auch letztlich motivierten, etwas dagegen zu tun.
Nun sind sie weg die Geräte, die treuen Geräte des Milon-Zirkels, und wir schauen auf einen Park von Hightech-, ja was eigentlich? Computern? Androiden? Foltergeräten? Das wollte ich schon gerne herausfinden – und habe einen der ersten Einweisungstermine gebucht. Leider habe ich die Zeremonie des feierlichen Schutzfolienabziehens verpasst, dafür wurde ich gleich voll eingespannt.
Die neuen Trainingspartner wollen erst einmal ganz genau alles über einen erfahren – und dokumentieren gnadenlos die Körperdaten, die man vielleicht gar nicht so genau wissen will. Sobald sie erst einmal Größe, Gewicht, E-Mail-Adresse (meine mochte die App nicht) sowie die spezifischen Stärken und Schwächen erfahren haben, dokumentieren die Geräte sekundengenau, was man mit ihnen anstellt. Die Chipkarte hat dabei ausgedient, man identifiziert sich mit einem stylishen Armband. Schade, ich hatte eigentlich ein Implantat erwartet, das man nicht verbummeln kann. Kommt vielleicht noch.
Ein bisschen mogeln, so wie früher? Keine Chance: Mittels exakter Körperbewegungen muss eine Art kleinen zahn- und augenlosen Pacman über einen Serpentinen-Kurs gesteuert werden. Dabei scheut man schwitzend zu, wie er fröhlich Punkte fressen darf. Jede kleine Unaufmerksamkeit oder Schwäche rächt sich sofort mit Abzügen in der B-Note. Dafür bekommt man nach jeder Trainingslauf eine Statistik, wie man sie in ihrer Ausführlichkeit sonst eigentlich nur von der Live-Berichterstattung an wichtigen Wahlabende kennt.
Es wird also spannend: Werden uns die neuen Geräte zu besseren oder zumindest gesünderen Menschen machen, oder werden wir eines Tages zu ihren willigen Sklaven mutieren, die sie unterwürfig mit Leuchtpunkten und Daten füttern? Ich bin in der Hinsicht zuversichtlich und denke, dass wir uns anfreunden werden. Aber beim Abziehen der Schutzfolie wäre ich trotzdem gerne dabei gewesen.


Verantwortlich für Texte und Vertrieb Dr. Axel Armbrecht
 

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